Familie Tietz in Kanada - Tagebuch Kanada Maerz 2009

Die vielen negativ Meldungen ueber die Wirtschaftssituation in der Welt machten uns schon nachdenklich.
Hier in Edmonton wurden in vielen maschine shops Arbeiter entlassen. Auch in Michaels Firma. Das hat ihn dann ganz schoen fertig gemacht. Denn in dem Moment kommt automatisch die Frage auf "Bin ich der naechste?"
Da unser Work Permit am 31. Juli auslaeuft, wir aber nicht wissen wie lange wir fuer unseren Permanent Resident brauchen wollten wir eine Verlaengerung fuer das WP beantragen, denn ein unnoetiges Risiko (nicht mehr arbeiten duerfen) wollten wir nicht eingehen!
Also wieder mal das www durchforstet. Wir konnten uns drehen wie wir wollten, dort stand wir brauchen eine neue LMO... Begeisterung pur

Denn auf Grund der Rezession ist es so gut wie unmoeglich eine LMO zu bekommen.
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Da wir auf Nummer sicher gehen wollten (PNP und PR Antraege haben wir ganz gut alleine geschafft) und uns die Verlaengerung fuer die Arbeitsgenehmigung zu wichtig war haben wir Gary kontaktiert. Er hat auch sofort Les angerufen und um einen neuen Arbeitsvertrag und einige andere Unterlagen gebeten. Da diese etwas dauern werden wir den Antrag auf LMO dann nach unserem Urlaub stellen.

So langsam wurden wir ein wenig unruhig wegen des Deutschlandbesuchs ... Natuerlich haben wir versucht so hinten rum zu erfahren was denn unsere Lieben in der Zeit unseres Aufenthaltes so machen

Beruhigend war, das niemand einen Urlaub geplant hatte. Nur der Juergen musste wieder aus der Reihe tanzen

Er wuerde waehrend unseres Urlaubs in Japan sein

Also wurde Juergen, nachdem Michael ihm das Versprechen abgenommen hat es keinem zu sagen, in unsere Urlaubsplaene eingeweiht. Lieb wie er ist, hat er uns seine Wohnung zur Verfuegung gestellt. Naja, dann sparen wir doch die 340 Euro fuer andere Dinge

Am 20. Maerz stand ja Daniels 18. Geburtstag an... Wir waren uns schon darueber einig, das er ein Auto bekommen sollte. Nur mit dem Limit das wir uns gesetzt hatten war das nicht so einfach... Trotzdem waren wir dann erfolgreich und parkten das Auto ca 200 m von unserem Haus entfernt, ohne das Daniel etwas davon wusste :)
Michael hat Daniel von der Schule abgeholt und ich habe in der Zeit das Auto praepariert...
Da kommen die beiden hier zu Hause an und der Daniel will nicht aus Papas Auto steigen... Irgend wann hat Michael ihn dann raus geschmissen. Der arme Daniel hatte einfach nur Angst das alles ein Traum ist und das Auto zerplatzt wie eine Seifenblase...

Am naechsten Tag wollten die beiden dann einen "Maennerausflug" starten. Nach ca 5 km hatte das Auto aber keine Lust mehr, so das sich die drei am Strassenrand ausruhen mussten. Daniel hat mich dann angerufen, ich sollte sie abholen...
Am Montag haben wir das Auto gleich in die Werkstatt gebracht. Nach einer 10 minuetigen Ueberpruefung war klar, wir hatten uns ueber den Tisch ziehen lassen

Wir haben das Auto dann zurueck zum Haendler gebracht, der sich natuerlich erst mal weigerte das gute Stueck zurueck zu nehmen. Aber das Wort AMVIC oeffnete die Tuer zu seinem Scheckbuch

Ja, und dann war packen angesagt...
Sonntag morgen haben wir schoen zusammen gefruehstueckt. Michael konnte es nicht lassen Harald anzurufen und ihm zum Abschied zu sagen "Wir sehen uns". Die Antwort war "Wir hoeren uns wohl ehr" Na wenn der wuesste

Daniel hat uns zum Flughafen gebracht und meine Beine haben geschlottert... Nach Deutschland ist ja ok, aber geht das auch ohne fliegen???
Aber ich bin ja schon gross, also bin ich trotz Turbulenzen zwischen Toronto und Frankfurt, die mein lieber Mann nett verschlafen hat, lebend angekommen

Super fanden wir, das unsere Koffer gleich als erstes auf dem Band waren. Und dann ab vor die Tuer, eine rauchen. Wir fuehlten uns ziemlich eingeengt... Der Flughafen und all die Gebaeude ringsrum...
Als naechstes stand Mietwagen holen auf dem Programm. Die nette Dame sagte sie haette leider keinen Golf mehr, deshalb wuerde sie uns eine hoeherwertige Klasse geben. Das Ende vom Lied war ein nagelneuer Mercedes A Klasse mit Navi. Egal, Hauptsache faehrt...

Tja, dann schalten

Michael hat beim ersten Stop die Kupplung vergessen

, hatte doch so ein bisschen was von Fahrschule... Als naechstes schoenes Erlebnis kam die Autobahn. Wir waren bei 120km/h auf der mittleren Spur kurz vorm Geschwindigkeitsrausch und wurden rechts und links ueberholt. Ich glaube ja so einige Leute haben geschaut wo der Wackeldackel oder Michaels Hut ist

Natuerlich haben wir Daniel angerufen, der auf dem Weg nach Lethbridge zu Brigitte war, um ihm zu sagen das wir gut gelandet sind.
Als wir gegen 16 Uhr in der alten Heimat ankamen haben wir erstmal unser Glueck bei Harald versucht. Der war natuerlich nicht da... Also ab nach Reislingen, vorbei am Schloss, VW Werk, VFL Stadion, Autostadt... Alles so vertraut und doch neu..., einmal durch fahren und schauen ob Pascal zu Hause ist. Wieder Pech gehabt. Also doch zum Gloeckl essen, danach den zweiten (erfolglosen) Versuch bei Harald starten um dann nach Altendorf zu fahren und das Auto ausladen. Ok, beim 3. Mal hatten wir dann Glueck. Leider war ich der Technik der Videokamera nicht gewachsen, aber dieses Gesicht vergessen wir nicht!!! Freude, Aufregung, einfach nur SCHOEN! So ein bisschen hyperaktiv war er auch... Wir haben dann auch Petra kennen lernen duerfen, die wir bis dahin nur aus dem Hintergrund vom Telefon kannten.
Wir waren ziemlich aufgedreht, also haben wir beschlossen auch noch Sandra zu ueberraschen.
Die Arme... Michael hat getankt, wir haben beide die Kapuzen hochgezogen und rin inne Tanke. Dort haben wir dann die Kapuzen abgenommen, Michael hat gefilmt und wir konnten sehen wie es in Sandra arbeitet... Was ist das denn, das kann doch nicht sein, aber das sind sie doch...Und dann hat sie einach ihre Kunden stehen lassen und kam angerannt...

Wir haben dann noch einen Kaffee getrunken und glaubten unseren Augen nicht zu trauen, denn ploetzlich stand einer unserer Trauzeugen vor uns. Ok, wir sind dann auf Bier umgestiegen und waren ziemlich gluecklich

Oberste Prioritaet hatte fuer mich am 31. Maerz auf den Friedhof zu fahren, und Blumen auf das Grab meiner Mutter zu ihrem 36. Todestag zu legen.
Und natuerlich wollte ich mein Kind sehen. Also besuchten wir den "Grossen", den wir gestern Abend noch angerufen hatten, in unserer alten Wohnung!!!
Danach haben wir kurz Elke und Rudi in Brackstedt besucht und sind dann nach Braunschweig gefahren um die neue Visa Karte abzuholen.
Da wir ja schon in Braunschweig waren, wollten wir unser Glueck bei Sabine und Hansi probieren. Keiner da...

Also sind wir Harald noch ein bisschen auf den Geist gegangen, haben Rosi einen kurzen Besuch abgestattet, waren griechisch essen und sind dann ziemlich erschlagen zum zweiten Mal in Juergens Bett gefallen...