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Aktuallisiert am 19. Mai!!!
Michaels Arbeit
Die Zeit bei Volkswagen in Wolfsburg

In Deutschland war Michael etwas ueber 22 Jahre fuer Volkswagen in verschiedenen Bereichen taetig. Angefangen hat er 1985 als "Jungarbeiter" in Halle 18 in der Kabelstrangfertigung. Nach 2 Wochen wechselte er in die Halle 12 in die Produktion. Dort baute er fuer 1 Woche die Mittelarmlehne auf der Ruecksitzbank ein. Von dort wurde er in die Halle 7 zur Gelenkwellenfertigung "verliehen". Er blieb dort bis zum Dezember 1992. Heute sagt er, das waren seine schoensten Jahre bei VW, gell Hansi!!! Wie das so ist, folgten dann die schlimmsten Jahre. Bis Februar 1998 arbeitete er als Sitzepolsterer. Dann durfte er endlich wieder in seine "alte" Abteilung und dort mit "seinen" Gelenkwellen spielen...
Im Februar 2007 wechselte er zum letzten Mal bei Volkswagen die Abteilung. Bis zum Juni arbeitete er in der Gelenkwellenmontage.
Am 26. Juni unterschrieb Michael seinen Aufhebungsvertrag.
Es wurde das eine oder andere "Abschiedsgeschenk" ausgetauscht, auf diesem Wege nochmal herzlichen Dank von mir (Heike) an Klaus Weichert
Ein ziemlich komisches Gefuehl, zu wissen das 22 Jahre im Drei Schicht Betrieb vorbei sind...

Also auf zu neuen Herausforderungen...


Am 20. August 2007 war Michaels erster Arbeitstag bei Petroleum. Er lief aehnlich ab wie der "Lauftag" bei VW. Formulare ausfuellen, ein wenig rumgefuehrt werden und vom Juniorchef in ein Geschaeft gefahren werden in dem es Sicherheitsschuhe ohne Ende gab...
Am 2. Tag bekam Michael einen teacher, Floria ein vor knapp 20 Jahren eingewanderter Rumaene, der ihn in die "Geheimnisse" der CNC Maschinen einweihte.
Ok, in Deutschland war Michael Anlagenfuehrer, aber wie und wo er die ganzen Programme eingeben sollte war ihm doch ein Raetsel. 
Aber wir sind ja flexibel, das hiess kanadische"Umschulung" zum CNC Dreher/Fraeser. Nicht ganz einfach mit geringen Englischkenntnissen...
Die ersten drei Wochen waren richtig hart und Michael, dessen 2. Vorname Pessimist ist, wollte mehr als einmal die Firma wechseln. (Nein, zurueck nach Deutschland, daran hat er keinen Gedanken verschwendet)
Das Leben in Deutschland hat uns halt gepraegt:) 
Hier wird niemand unter Druck gesetzt oder aehnliches, wenn Ueberstunden anfallen wird vom Manager, nicht vom Meister, gefragt ob es denn moeglich waere.... Und ein "Nein" braucht nicht erklaert zu werden.
In Kanada werden in den meisten Firmen die Mitarbeiter gehegt und gepflegt (um nicht zu sagen verhaetschelt)
Nach 6 Wochen bekam Michael seine eigene CNC Maschine und von da an ging es bergauf! Klar hat er in der ersten Zeit oft bei Floria nachgefragt ob er alles richtig programmiert hat. Aber mittlerweile macht ihm die Arbeit richtig viel Spass. 
Michael freut sich darauf zur Arbeit zu gehen (nein, nicht weil ich so eklig zu ihm bin)! Er wurde super lieb von seinen Kollegen aufgenommen, die sehr bemueht um sein Wohlergehen sind.
Die kanadisch/hollaendisch/deutsche Freundschaft zwischen Paul/Johann/Michael wird regelmaessig, auch waehrend der Arbeitszeit, ausgebaut. Manchmal kommt auch der foreman/Meister Dennis dazu und die vier haben viel Spass. 
Als Dennis das erste mal zu der geselligen Runde kam, hat Michael vorsichtshalber ein wenig den Kopf eingezogen, da er ein Donnerwetter erwartet hat. Aber nein, Dennis hat sich eingeklinkt, es wurde zusammen eine Zigarette geraucht und als der Kaffeeklatsch zu Ende war haben sich alle wieder an ihre Arbeit begeben. 
Aus Deutschland war Michael da andere Reaktionen der Meister gewoehnt

November 2007
Da Michaels Probezeit nun um ist, bekommt er das Benefitspaket von Petroleum. Dafuer mussten wir, mit Dictionary bewaffnet, natuerlich erstmal Antraege ausfuellen.
Zwei Tage spaeter kam er dann mit einem DIN A 4 Blatt und einer "Infobroschuere" nach Hause.
Ein wenig erstaunt waren wir schon das nicht nur eine Lebensversicherung fuer Michael von der Firma bezahlt wird, sondern auch fuer Daniel und mich... Die "Infobroschuere" habe ich mir dann 2 Wochen spaeter mal durchgelesen...
Ok, das 43 Seiten dicke Heft war nicht zu Informationszwecken, sondern der Versicherungsschein ...
Wir waren nur noch sprachlos...
Praxisgebuehr gibt es hier ja eh nicht , aber mit dieser Versicherung ist ja auch alles andere abgedeckt... Angefangen bei der Zahnbehandlung ueber Augenuntersuchungen, Brille, Kontaktlinsen, Chiropraktiker, Massagen, Akkupunktur, Sprachtherapie, Hausumbau bei Behinderung, Krankentransport, Krankengeld, volle Kostenuebernahme aller verschreibungspflichtigen Medikamente und vieles, vieles mehr...
Das war doch erstmal beruhigend!!!

Dezember 2007
Petroleum hat Michael und eine Begleitperson zur Weihnachtsfeier ins "Holiday Inn" eingeladen. 

It`s Christmas time! You and a guest are invited to the company Christms party! The details are as follows:
Date: December 8, 2007
Place: Holiday Inn
           4520-76 Avenue
           Edmonton, Alberta
           
            Ballroom A
            Black jeans acceptable, no blue jeans
Time: Doors open at 5:00p.m.
          Cocktails-5:30p.m. to 6:30p.m.
           Dinner-6:30p.m. 
           Dance-9:00p.m. to 1:00a.m.

Lieb wie er ist, durfte ich mitgehen.
Zur Begruessung bekamen wir einen Umschlag mit Getraenkegutscheinen und ich ein kleines Weihnachtsstraeusschen zum anstecken.
Der Saal war nett weihnachtlich dekoriert und es gab 24 Tische fuer 8 Personen.
John plazierte uns gleich an seinem Tisch , also lernten wir auch endlich seine Frau Marie kennen. Ausserdem sassen noch Samantha und ihr Mann sowie Betty an unserem Tisch.

Bei einer Zigarettenpause mit Samantha draussen in der eisigen Kaelte bemerkte ich das mein Weihnachtsstraeusschen dabei war sich selbststaendig zu machen. Also lieber wieder ordentlich befestigen. Gesagt, getan, aber ich waere ja nicht Heike, wenn das ohne Selbstverstuemmelung moeglich waere... Also habe ich mir so auf die Schnelle mal die spitze Nadel duch die weisse Bluse in meine Oberweite gerammt. Schmerz lass nach...
Noch mal mach ich das nicht, dann soll eben die Weihnachtsdeko ihren eigenen Weg gehen!!!

Neben einer netten Ansprache, von der wir leider nicht alles verstanden haben, gab es Ehrungen, die von "Geldgeschenken" im 4stelligen Bereich von der Firma in die private Rentenversicherung begleitet wurden und natuerlich leckeres Essen, in Form eines kalt/warmen Buffet's.
Nach dem Essen wurde das Licht gedimmt und zum gemuetlichen Teil mit Tanz, Gespraechen und dem scheinbar nicht unwichtigem Alkoholverzehr uebergegangen.
Les, der natuerlich nach wie vor besorgt und bemueht um Michaels Wohlergehen ist und natuerlich keine Gelegenheit auslaesst um ihn zu "betuetteln",  stellte uns seine Frau Marianne vor. So hatte Michael ein angeregtes Gespraech (ja, auf englisch) mit Les und Marianne und ich konnten uns auch nicht ueber Langeweile oder fehlenden Gespraechsstoff beklagen!
So gegen 22 Uhr verliessen wir mit Marie und John die Feier um mit ihnen noch einen Kaffee zu trinken.
Da die beiden einige Zeit in Deutschland (John hat bei Audi in Ingolstadt gearbeitet) gelebt haben und auch deutsch sprechen, war es ein aeusserst witziger canadisch/deutscher Kaffeeklatsch.


Alle anderen "updates" zu Michaels Arbeit im Tagebuch!!!



 
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